Josef Gabler


*21.1.1824 bis †13.9.1902

Biographie

Josef Gabler erblickte in Ramsau, einem kleinen Ort, der heute zur Gemeinde Pölla im Bezirk Zwettl gehört, als Sohn eines Bauern das Licht der Welt. Er absolvierte das Gymnasium in Horn und die philosophische Lehranstalt in Krems. 1845 trat er in das Priesterseminar St. Pölten ein. Neben dem Studium der Theologie galt hier bereits sein besonderes Interesse der Beschäftigung mit der Musiktheorie. Seine Priesterweihe empfing er 1849 und kehrte als Aushilfspriester in seine Heimatpfarre Altpölla zurück. Dann fungierte er als Kaplan in Waidhofen an der Thaya. Von dort wurde er 1855 nach St. Pölten als bischöflicher Sekretär und Zeremoniär berufen. Ab 1866 war er Pfarrer in Neuhofen an der Ybbs, bis er schließlich 1886 zum Dechant und Stadtpfarrer in Waidhofen an der Ybbs bestellt wurde.

Schon früh begann er mit der Sammlung geistlicher Volkslieder, ganz in der Tradition des Cäcilianismus, einer kirchenmusikalischen Strömung des 19. Jahrhunderts, verhaftet. 1854 erschien bereits die erste Sammlung im Druck: das Katholische Wallfahrtsbuch, ein Gebet- und Gesangbuch zum Gebrauch bei Wallfahrten. Den reichen Schatz an Marienliedern publizierte er 1861 in dem Buch Marien-Rosen. Geistliche Volkslieder zu Ehren der Mutter Gottes in der Diözese St. Pölten. 1880 veröffentlichte er das Gesangsbuch für die österreichische Kirchenprovinz und 1884 die Neue Geistliche Nachtigall. 600 religiöse Volkslieder in ihren Singweisen in der Diözese St. Pölten. All seine geistlichen Liederbücher erlebten mehrere Auflagen. Im Laufe seines Wirkens sammelte er mehr als 1200 Liedtexte und rund 400 Melodien.