Wiener Neustadt - Dom Mariä Himmelfahrt
(13. Jhd. bis 19. Jhd.)


Wiener Neustadt war von 1468 bis 1784 Bischofssitz. Die einzelnen Bauphasen der Pfarrkirche, gleichzeitig Dom von Wiener Neustadt, sind von außen gut erkennbar. Der Kernbau wurde 1279 geweiht, im frühen 14. Jahrhundert wurden Querschiff und Chor fertiggestellt. Die romanischen Türme sind eine historistische Nachbildung des 19. Jahrhunderts. Die alten Türme waren baufällig geworden und wurden abgetragen und im romanischen Stil neu errichtet.
Das Westwerk sowie die Haupt- und Seitenschiffe sind romanisch und stammen aus der ersten Bauzeit. Ein Prunkstück aus dieser Frühzeit ist das dreifach abgetreppte, mit Rauten und Zickzackbändern reicht verzierte sog. Brauttor an der Südseite. 
Der Innenraum der Kirche zeigt eines der frühesten gotischen Kreuzrippengewölbe Österreichs. Besonders bemerkenswert sind die beiden Kaiseremporen, die Kaiser Friedrich III. anlässlich der Annahme seiner Wahl zum deutschen König im Jahr 1440 errichten ließ. Ein weiterer Blickfang ist der 1776 fertig gestellte marmorne Hochaltar, der stilistisch an der Wende vom Rokoko zum Klassizismus einzuordnen ist. An der rechten Chorwand findet sich darüber hinaus der Epitaph des Gegenreformators Kardinal Melchior Klesl, der das Bistum Wiener Neustadt von 1588 bis 1630 leitete. Die zum Epitaph gehörende Büste soll während eines Italienaufenthalts Klesls entstanden sein und wird Lorenzo Bernini zugeschrieben.