Bischof Joseph Feßler


*2.12.1813 bis †25.4.1872

Biographie

Joseph Feßler war von 1865 bis 1872 Bischof von St. Pölten und zuvor Weihbischof seiner Heimatdiözese Feldkirch. Geboren in Lochau bei Bregenz, trat er nach dem Schulbesuch in Feldkirch, Salzburg und Innsbruck 1833 in das Brixener Priesterseminar ein. Nach seiner Priesterweihe 1837 lehrte er als Dozent für Kirchengeschichte und Kirchenrecht in Brixen, studierte aber auch an der Weltpriesterbildungsanstalt Frintaneum in Wien. 1848 wurde Feßler als Abgeordneter für den Vorarlberger Wahlkreis in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt. Wegen seiner bedeutenden wissenschaftlichen Leistungen wurde er 1852 als Professor für Kirchengeschichte an die Wiener Universität berufen. Er erwarb sich den Ruf eines Sachverständigen für die Unierte Kirche und stand in engem Kontakt mit Rom. In der heftigen Diskussion um das Konkordat verteidigte er das Konkordat - für ihn Ausdruck von "Recht und Wahrheit" - in zwei Broschüren gegen die liberale Kritik und war auch später an den Verhandlungen um eine Revision des Konkordats beteiligt. 1862 wurde Joseph Feßler zum Weihbischof und Generalvikar der Diözese Feldkirch ernannt, zwei Jahre später erfolgte seine Ernennung zum Nachfolger des verstorbenen St. Pöltner Bischofs Ignaz Feigerle. Am 30. April 1865 wurde er in St. Pölten inthronisiert.
Während seines siebenjährigen Episkopats galt sein Wirken besonders dem Kampf gegen den Liberalismus und den liberalen Religionsgesetzen von 1868. Er erwarb 1869 den "St. Pöltener Boten" als Sprachrohr gegen den Liberalismus. Neben seinen diözesanen Aufgaben war Feßler vor allem für die Gesamtkirche tätig. 1870 nahm er als Konzilssekretär am Ersten Vatikanischen Konzil teil, doch wurde sein Engagement zwei Jahre später durch seinen frühen Tod im Alter von 59 Jahren beendet.