Zwettl Stift


Gemeinde Zwettl-Niederösterreich

Stift Zwettl im Barock

Das Zisterzienserstift wurde ab 1722 unter Abt Melchior Zaunagg großzügig ausgebaut. Die barocke Gestaltung umfasste neben der Errichtung einer neuen Turmfassade die Kircheneinrichtung, den Umbau der Abteifronten, die Neuausstattung der Gästezimmer, den Bau der neuen Sakristei, der Bibliothek und des östlichen Konventflügels.
Besondere Bedeutung hat die von Josef Munggenast in den Jahren 1722 bis 1728 nach dem Entwurf von Matthias Steinl errichtete monumentale, in zweifachem Schwung hoch aufragende, dreigeschossige Turmfassade mit reichem Skulpturenschmuck, die zu den bedeutendsten Fassadenlösungen des Hochbarock in Österreich zählt.
Die außergewöhnlich reiche, den gesamten Chorraum bis zu den östlichen Langhausjochen umfassende Innenausstattung der Kirche erfolgte unter Beteiligung von Matthias Steinl, Josef Munggenast, Josef Mathias Götz, Jakob Schletterer, Paul Troger und Martino Altomonte. Der rot und grau marmorierte Hochaltar wurde nach dem Entwurf Munggenasts von ihm selbst und von Götz ausgeführt, das prächtige Chorgestühl ist das Werk zweier Zwettler Konversen. Prunkstück der barocken Klosteranlage ist die von 1730 bis 1732 von Josef Munggenast erbaute und 1733 von Paul Troger mit mythologischen Szenen freskierte Bibliothek.
(Quelle: T. Karl, Klosterbauten im Barock, in: Landeschronik Niederösterreich, 2. Aufl. 1994, S. 234ff.)