St. Pölten


Gemeinde Sankt Pölten

Knabenerziehungsanstalt des Johann Kalcher

Der Goldschmied Johann Kalcher (1835-1918) gehörte zu seiner Zeit zu den bedeutendsten Bürgern von St. Pölten. Mit großen Einsatz widmete er sich der von seinem Vater Anton Kalcher 1856 gegründeten Knabenerziehungsanstalt. Sie war als Ergänzung der von Bischof Jakob Frint 1830 geschaffenen Arbeitsschule für arme Mädchen und des 1846 von Bischof Anton Buchmayer gegründeten Taubstummeninstituts der Diözese St. Pölten gedacht. Ziel solcher Anstalten war es, Kindern der Unterschichten Erziehung und Ausbildung zu ermöglichen. Die neue Anstalt wurde bei ihrer Gründung mit einem Vermögen von 200 Gulden ausgestattet, das immer wieder aufgestockt wurde. Nach Kalchers Tod übernahm die Stadt das Institut, das später als Aufnahmestelle für verwahrloste Kinder weitergeführt wurde.
(Quelle: Landeschronik Niederösterreich, 2. Aufl. 1994, S. 319)